Sobald sich die ersten sonnigen, warmen Tage nach einem langen Winter zeigen, beginnt die Motorradsaison. Für einige ist es die erste Saison und es wird fieberhaft überlegt, welches Motorrad gekauft werden soll. Hier stellt sich jedoch eine weitere Frage. Soll es ein klassisches Motorrad mit Verbrennungsmotor oder aber ein E-Motorrad sein?
Es gibt einige Gründe, die für ein E-Motorrad sprechen, doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem E-Motorrad und einem Motorrad mit Verbrennungsmotor? Ist ein E-Motorrad wie ein Motorrad? Diese und weitere Fragen werden in diesem Artikel beantwortet.
Grundlegendes zum E-Motorrad
Ein E-Bike wird dann als E-Motorrad bezeichnet, wenn die Höchstgeschwindigkeit über 45 km/h beträgt. Bis zu 45 km/h wird in der Regel von Pedelecs oder E-Rollern gesprochen. Wobei es bei den E-Rollern weitere Unterteilungen gibt.
Der wohl größte Unterschied zwischen einem E-Motorrad und einem Motorrad mit Verbrennungsmotor ist der Antrieb. Das E-Motorrad wird durch einen Akkupack oder eine Batterie angetrieben. Die Batterie oder der Akkupack werden mittels Strom geladen.
Die Technologie im Bereich der E-Motorräder entwickelt sich in einem äußerst rasanten Tempo weiter und immer mehr Menschen entscheiden sich zum Kauf eines elektronisch betriebenen Motorrads.
Der Unterschied von Verbrennungsmotor und Elektromotor
Der grundlegende Unterschied des Elektromotors ist, dass er keine Kraftstoffverbrennung benötigt, um Energie zu erzeugen. Er wandelt den in der Batterie gespeicherten Strom in Energie um, die das E-Motorrad in Bewegung versetzt.
Aus diesem Grund benötigt ein Elektromotorrad keinen Auspuff und kein Getriebe im Gegensatz zum Verbrennungsmotor. Der Elektromotor ist aus diesem Grund einfacher in der Wartung, günstiger im Betrieb und äußerst effizient.
Funktionsweise und Vorteile des E-Motorrades
Im Gegensatz zu einem klassischen Motorrad spielen sich beim E-Motorrad nicht so viele Vorgänge ab.
Zum Start benötigt der Klassiker folgende Schritte:
- die Zündung wird aufgedreht
- der Benzinhahn wird geöffnet
- bei kaltem Wetter der Choke gezogen (nur wenn es kalt ist)
- der Leerlauf wird gesucht
- der Motor wird gestartet
- der Choke wieder betätigt
- ein Gang wird eingelegt
Alle diese Schritte sind zum Starten notwendig, die Elektrovariante ist weniger komplex. Hier wird einfach nur die Zündung aufgedreht, am Gasgriff gedreht und losgeht die Fahrt.
Der Großteil der E-Motorräder besitzt keine Gangschaltung, sondern nutzt ein sogenanntes Eingang-Getriebe. Das klassische Getriebe mit manueller Schaltung fällt hier weg. Nicht zu vergessen, dass auch das Kuppeln nicht mehr notwendig ist. Der Vorschub wird nur durch den Dreh am Gas- bzw. Stromgriff reguliert.
Einfachere Handhabung für Fahranfänger
Der Einstieg für Anfänger zum Motorradfahren ist mit dem E-Motorrad um ein Vielfaches einfacher als mit dem klassischen Motorrad. Die einfachere Bedienung, der geringere Aufwand der Wartung und weniger Unterhaltskosten sind einige Gründe, die für das E-Motorrad sprechen.
Die Vorteile des E-Motorrades
Verglichen mit einem klassischen Motorrad bietet ein E-Motorrad mehrere Vorteile. Diese reichen von einfacher Bedienung über Umweltfreundlichkeit bis hin zum geringeren Wartungsaufwand.
Die Vorteile, die für das E-Motorrad sprechen:
- E-Motorräder sind umweltfreundlicher, da sie keine CO2-Emissionen verursachen
- die Betriebskosten sind als gering zu bezeichnen da ein E-Motorrad weniger Wartungsaufwand erfordert
- die Stromkosten sind günstiger als die Kosten für Benzin
- durch den Elektromotor wird der Verschleiß beweglicher Teile reduziert und dadurch besteht eine geringere Anfälligkeit für eventuell auftretende Reparaturen
- angenehmeres Fahrerlebnis durch den leisen Elektromotor
- durch das sofortige Drehmoment ergibt sich eine raschere Beschleunigung
- E-Motorräder können oft rascher beschleunigen als der klassische Verbrennungsmotor
- E-Motorräder benötigen kein Öl oder Kühlflüssigkeit
- die Reichweite eines E-Motorrades bietet je nach Modell und eingesetzter Batterie bis zu rund 200 km Laufleistung mit einer Ladung
- teilweise werden bei Elektromotorrädern innovative Technologien wie zum Beispiel Navigation, Smartphone Integration oder mehrere Sicherheitsfunktionen eingesetzt
- E-Motorräder leisten einen großen Beitrag für eine nachhaltige Mobilität
- durch die steigende Nachfrage steigt für Anzahl der Hersteller, wodurch sich für Angebote von Marken und Modellen erhöhen
Welche Geschwindigkeit erreicht ein E-Motorrad?
Die Geschwindigkeit, die mit einem Elektromotorrad erreicht werden kann, ist abhängig vom gewählten Modell. Einige E-Motorräder erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h. Andere Modelle wiederum erreichen nur 45 km/h, 80 km/h oder 120 km/h. Einige Hersteller begrenzen auch die Höchstgeschwindigkeit, um die Reichweite zu erhöhen und den Akkupack oder die Batterie zu schonen.
Wie weit kommt man mit einer Akkuladung mit einem E-Motorrad?
Die Reichweite ist in vielen Fällen eines der wichtigsten Kriterien für die Wahl eines Elektromotorrades. Da der Akkupack oder die Batterie zu den teuersten Bestandteilen des Elektromotorrades zählen, unterscheidet sich die Reichweite modellspezifisch enorm.
Während die kleinen und wendigen Stadtelektromotorräder bis zu 100 km Reichweite mit einer Akkuladung erreichen, bieten große E-Motorräder bis zu 300 km Reichweite. Dies ist deutlich mehr, als es klassische Verbrennungsmotoren mit einer Tankfüllung erreichen. Mit einem 18 Liter Tank erzielt man mit einer sparsamen Fahrweise maximal rund 250 km.
Welche Art Akku oder Batterie kommen bei einem E-Motorrad zum Einsatz?
Der wichtigste Bestandteil eines Elektro-Motorrades ist die Batterie. Diese versorgt den Elektromotor mit Energie, um Bewegung zu erzeugen. Es werden verschiedene Arten von Akkus und Batterien in modernen E-Motorrädern eingesetzt.
In der Regel werden Lithium-Ionen-Akkus oder Batterien verwendet. Diese bieten eine relativ hohe Dichte an Energie und benötigen nur sehr wenig Platz. Zudem sind sie leicht und weisen eine hohe Lebensdauer auf. Nicht zu vergessen, dass auch die Ladezyklen als relativ hoch bezeichnet werden können.
Was kostet ein E-Motorrad?
Je nach Marke und Ausführung sind die Preise der E-Motorräder sehr unterschiedlich. Das niedrigste Preissegment beginnt bereits bei circa 4.000,- € bis 8.000,- € und ist somit den Motorrädern mit Verbrennungsmotoren gleichzusetzen.
Ein Motorrad, das zur Premiumklasse gezählt wird, kostet zwischen 25.000,- € bis 30.000,- €. Möchte man ein leistungsstarkes E-Motorrad fahren, bedeutet das, dass man mehr investieren muss. Im Gegensatz ist das klassische Motorrad um einiges günstiger, weist jedoch höhere Betriebskosten auf.
Fazit
Im Gegensatz zu einem Motorrad mit Verbrennungsmotor ist ein E-Motorrad innovativ und umweltfreundlich. Zudem sind Elektromotorräder emissionsärmer, leiser und weniger wartungsintensiv als Motorräder mit Verbrennungsmotor. Durch die leistungsstarke und rasche Beschleunigung bietet sich mit einem E-Motorrad ein einzigartiges Fahrgefühl.
Wird das Laden der Akkupacks oder der Batterie mit grünem Strom aus Solar- oder Windenergie durchgeführt, so wird das Elektromotorrad fast gänzlich emissionsfrei und spart viel Geld im Betrieb. E-Motorräder sind Motorräder, die einem Motorrad mit Verbrennungsmotor in nichts nachstehen. Im Gegenteil, die moderne Technologie hat das Potential, die zukünftige Mobilität darzustellen.