Ist es schwierig, ein elektrisches Motorrad zu fahren?

Aktuelles von METORBIKE | 16. Dezember 2024

Ist es schwierig, ein elektrisches Motorrad zu fahren?

Fahrgefühl im Vergleich

Viele Motorradfahrer und diejenigen, die erst am Anfang ihrer Motorrad-Karriere stehen, müssen eine Entscheidung treffen. Diese dreht sich darum, ob sie sich ein herkömmliches, benzinbetriebenes Motorrad oder besser ein elektrisches Motorrad kaufen sollen. 

Viele Vergleiche und die Überlegung „Wie fährt sich ein elektrisches Motorrad eigentlich?“, sind in dieser Situation alltäglich, bis eine Entscheidung getroffen wurde. Um für Entscheidungsfindung etwas zu vereinfachen, wird in diesem Beitrag die Frage: „Gibt es einen Unterschied in der Fahrweise zwischen benzinbetriebenen und elektrischen Motorrädern?“ eingegangen. 

Elektrische Motorräder sind in der Handhabung einfacher

In der Regel gilt bei einem mit Benzin betriebenen Motorrad zu kontrollieren, ob der Leerlauf eingelegt ist, Benzinhahn aufdrehen und Zündung einschalten. Danach wird der Motor gestartet, dann der erste Gang eingelegt und man kann losfahren. Im Normalfall wird vor diesem Prozedere das Motorrad mittels Sichtkontrolle kontrolliert. So zum Beispiel ein Blick auf die Kette oder den Riemenantrieb und die Reifen. Eine Kontrolle der Beleuchtung ist ebenfalls wichtig, um sicher auf der Straße unterwegs zu sein. 

Ein elektrisches Motorrad hingegen ist um vieles einfacher in Betrieb zu setzen. Eine Kontrolle der Beleuchtung und der Reifen ist auch beim elektrischen Motorrad notwendig, um sicher unterwegs zu sein. Der Startvorgang hingegen ist um vieles kürzer und einfacher. Zündung einschalten und am Gasgriff drehen, schon geht die Fahrt los.  Kein manuelles Schalten mehr und auch kein Kuppeln. Der Großteil der elektrischen Motorräder besitzt ein Eingang Getriebe und keine klassische Gangschaltung. Um zu fahren, muss nur der Gasgriff betätigt werden und sonst nichts mehr. Der Vorschub ist abhängig vom Dreh am Gas- bzw. Stromgriff. 

Was sollte beim Fahren des elektrischen Motorrades beachtet werden?

Das Handling eines elektrischen Motorrades ist vergleichbar mit einem Motorroller mit Variomatic oder einem Fahrrad mit E-Motor ohne Pedale. Das Großteil der E-Motorrad-Hersteller verzichtet bei den E-Motorrädern auf die herkömmliche  Fußbremse. Dies ist ein Faktor, der unbedingt zu beachten ist. Die Bremse wird nur mit dem Bremshebel am Lenker betätigt! Dies gilt für Vorder- und auch Hinterradbremse. In der Regel verfügen die elektrischen Motorräder über zwei Hebel für die Bremsen! 

Dieser Faktor ist besonders für eingefleischte Motorradfahrer besonders zu beachten. Wird aus alter Gewohnheit der Hebel gezogen, da man schalten möchte, wird nicht gekuppelt, sondern es erfolgt eine Vollbremsung! Es ist bereits vorgekommen, dass erfahrene Motorradfahrer bei einem elektrischen Motorrad durch diesen Fehler unsanft abgestiegen sind. 

Motorrad-Fahranfänger hingegen werden sich mit der veränderten Lage der Bremsen und das nicht Kuppeln bzw. Schalten müssen, sicherlich nicht schwertun. Sie haben den Vorteil, sich nicht großartig umgewöhnen zu müssen. Jeder Anfänger, der mit einem elektrischen Motorrad den Fahrspaß auf zwei Rädern genießt, sollte daher sehr vorsichtig sein, wenn er in späterer Folge ein benzinbetriebenes Motorrad fährt! 

Elektrische Motorräder der 125er Klasse sind stärker als die benzinbetriebene Verwandtschaft

Ein weiterer Faktor, den es zu beachten gilt, ist die Stärke der elektronischen Motoren. Elektrische Motorräder unterliegen ebenfalls den Vorschriften der Führerscheinklassen. Besitzt man den Führerschein für ein 125er Motorrad, darf man ein elektrisches Motorrad bis maximal 11 kW fahren! 

Bei den elektrischen Motorrädern erfolgt die Einstufung durch das Fehlen der Kubikzahlen nach der Leistung.  Hier gilt die Angabe der Dauerleistung als ausschlaggebende Leistung. Liegt, wie bereits erwähnt, die Dauerleistung bei maximal 11 kW, darf das elektrische Motorrad mit der Fahrerlaubnis B196 oder aber A1 legal gefahren werden. 

Hinweis: Die Fahrerlaubnis B196 entspricht dem Führerschein A1! 

Auf Antrag kann jeder Mensch ohne Theorieprüfung oder Praxis mit mindestens 25 Jahren einen Antrag auf Fahrerlaubnis stellen. Die einzige Anforderung, die erfüllt werden muss, ist der Besitz des Autoführerscheins, die Klasse B für mindestens fünf Jahre. Eine weitere Anforderung, die zu erfüllen ist, ist eine Schulung über fünf Praxisstunden und vier Theoriestunden, die nachzuweisen sind! Mit der Fahrerlaubnis B196 ist man berechtigt, Motorräder bis zu maximal 125 cm³ bzw. einer Motorleistung von maximal 11 kW zu fahren. Der Autoführerschein muss jedoch immer mitgeführt werden! 

Wichtige Unterschiede zwischen Elektrischen- und Verbrennungsmotoren

Das Fahren eines elektrischen Motorrades ist nicht unbedingt als schwierig zu bezeichnen. Es gilt nur darauf zu achten, dass es kein Schalten und Kuppeln mehr gibt und die Hebel am Lenker für die Bremsen verwendet werden. Ein weiterer wichtiger Unterschied, den es zu beachten gilt, ist die Reichweite des elektrischen Motorrades. 

Bei einem benzinbetriebenen Motorrad wird einfach auf Reserve geschaltet, wenn das Benzin zu Ende geht und die nächste Tankstelle aufgesucht wird, um zu tanken. Ein elektrisches Motorrad hingegen benötigt eine Ladestelle, um die Batterie wieder zu laden. Dies erfordert in der Regel etwas Zeit. Die Fahrten mit dem elektronischen Motorrad sind daher schon von vornherein zu planen, um nicht plötzlich stromlos am Straßenrand zu stehen. 

Unterschied elektrischer Motor und Verbrennungsmotor

Der elektrische Motor unterscheidet sich enorm vom Verbrennungsmotor, da keine Verbrennung im herkömmlichen Sinn erfolgt. Es wird die in den Batterien gespeicherte Energie dafür verwendet, um den Motor anzutreiben. Aus diesem Grund fehlen bei einem elektrischen Motorrad die Komponenten, die notwendig sind, um einen Verbrennungsmotor zu betreiben. Der Elektromotor besitzt daher kein Getriebe und auch keinen Auspuff. Dadurch ist der Elektromotor nicht nur einfacher in der Wartung, sondern effizienter und günstiger in seinem Unterhalt. 

Die Funktionsweise des Elektromotors

Der Motor eines E-Motorrades wird durch die Batterie direkt angetrieben. Der Verbrennungsmotor hingegen benötigt eine kontinuierliche Kraftstoff-Verbrennung, um Energie erzeugen zu können. 

Grundsätzlich nutzen die meisten Hersteller von elektrischen Motorrädern einen Gleichstrommotor, der mittels Kohlenstoff-Bürsten die Leistung überträgt. Hier nutzt der Motor einen Rotor, der durch die Batterie Energie erhält. Dieser Rotor besteht in der Regel aus permanent magnetischen Polen, die mit der Batterie, also mit der Stromquelle verbunden sind. Wenn der Strom durch diese Spulen fließt, wird ein Magnetfeld erzeugt, wodurch der Rotor angetrieben wird. Dadurch wird der Rotor angetrieben und Bewegung erzeugt. 

Welche Batterien werden in elektronischen Motorrädern eingesetzt?

Ein äußerst wichtiger Bestandteil eines elektrischen Motorrades ist die Batterie, um den Motor ausreichend Energie zuzuführen. Es werden je nach Hersteller unterschiedliche Batterien verwendet. Im Großen und Ganzen handelt es sich dabei jedoch um Lithium-Ionen-Batterien. 

Diese Batterien bieten nicht nur eine enorm hohe Energiedichte, sondern sind relativ klein und leicht. Zudem weisen sie eine längere Lebensdauer als andere Batterien auf. 

Wie erfolgt das Laden der Batterie?

Während ein benzinbetriebenes Motorrad nur neu betankt werden muss, gilt es beim elektrischen Motorrad die Batterie zu laden. Je nach Modell des Fahrzeuges und der eingesetzten Batterie variiert die Ladezeit enorm.  Einige Modelle sind bereits nach kurzer Zeit ein oder zwei Stunden, andere wiederum erst nach mehreren Stunden vollgeladen. Hier ist jedoch zu erwähnen, dass es bereits mehrere Schnellladestationen gibt, wodurch der Ladevorgang in kurzer Zeit durchgeführt werden kann. 

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