Der Rückspiegel bei einem Motorrad ist nicht nur ein Accessoire, sondern bietet den Fahrer eine höhere Sicherheit. Im Handel werden unzählige Rückspiegel in zahllosen Varianten angeboten. Obwohl das Angebot sehr groß ist, entspricht nicht jeder Rückspiegel den gesetzlichen Anforderungen bzw. den EU-Vorschriften.
Wird ein neuer Rückspiegel am Motorrad montiert, sollte darauf geachtet werden, dass dieser ein E-Prüfzeichen aufweist. Rückspiegel ohne E-Prüfzeichen können bei einer Kontrolle Probleme darstellen. Außerdem ist beim Rückspiegel auf die Form zu achten. Formen, die eine Verletzungsgefahr darstellen, sind generell verboten.
Rückspiegel beim Motorrad und das E-Prüfzeichen
Was ist bei einem Rückspiegel für ein Motorrad zu beachten, falls er ersetzt oder ausgetauscht werden möchte? In der Regel ist ein Motorrad bereits vom Hersteller mit geeigneten Rückspiegeln ausgestattet. Diese Rückspiegel sind mit einem E-Prüfzeichen ausgestattet. Dadurch ist eine problemlose Anmeldung bei der Zulassungsbehörde garantiert.
Geht ein Rückspiegel zu Bruch, so muss er ersetzt werden. Einige Motorradfahrer sind von den originalen Rückspiegeln, die der Hersteller verbaut, jedoch nicht begeistert. Der Handel bietet mittlerweile Rückspiegel in unterschiedlichen Varianten und Bauformen an. Oft möchten Fahrer Ihrem Fahrzeug durch besondere Rückspiegel ein gewisses Extra verpassen. Optische Vorlieben und der Wunsch, andere zu beeindrucken, spielen oft eine große Rolle.
Werden die Rückspiegel bei einem Motorrad ersetzt oder neue Spiegel gewählt, müssen sie den gesetzlichen Vorgaben entsprechend. Das bedeutet, der gewählte Rückspiegel muss ein E-Prüfzeichen aufweisen! Achten Sie daher stets auf Sicherheit und praktischen Nutzen anstatt auf das Aussehen.
Wie erkennt man ein gültiges E-Prüfzeichen?
Der ausgewählte Rückspiegel sollte auf der Rückseite ein kleines Icon aufweisen. In den meisten Fällen glänzt dieses Icon reflektierend und es sind Buchstaben und Zahlen sichtbar.
Während der Buchstabe und die Zahl in einem Kreis das Genehmigungsland kennzeichnen, bezeichnet die Buchstabenkombination oberhalb des Kreises die Regelung. Die Zahlenkombination unterhalb des Kreises weist die Genehmigungsnummer auf.
Das E-Prüfzeichen zeigt eindeutig, dass dieser Motorradspiegel oder der Hersteller des Spiegels nach den Vorschriften der Europäischen Union geprüft wurde. Außerdem wird bestätigt, dass alle gesetzlichen Anforderungen vom Spiegel erfüllt werden.
Der Motorrad Rückspiegel weist kein E-Prüfzeichen auf
Wurde ein Rückspiegel ohne E-Prüfzeichen gekauft, darf er nicht montiert werden! Das EU-Recht sagt eindeutig aus, dass der Rückspiegel eine E-Kennzeichnung aufweisen muss.
Weist ein Rückspiegel kein E-Prüfzeichen auf, aber es besteht ein Teilgutachten, kann mit diesem eine Eintragung durch den TÜV vorgenommen werden. Durch die Eintragung bestätigt der TÜV, dass der Spiegel den gesetzlichen Anforderungen entspricht und fachgerecht montiert wurde.
Diese Vorgehensweise ist in der Regel mit einem größeren Zeitaufwand verbunden. Zudem kann der TÜV den Rückspiegel, falls die gesetzlichen Anforderungen nicht eingehalten wurden, abweisen. Es ist daher empfehlenswert, Rückspiegel mit E-Prüfzeichen zu kaufen.
Die gesetzlichen Vorschriften für Motorrad-Rückspiegel
Um keine Probleme bei einer Verkehrskontrolle zu bekommen, muss ein Rückspiegel die gesetzlichen Bestimmungen erfüllen. Werden die originalen Rückspiegel getauscht und man möchte eine TÜV-Eintragung vermeiden, muss darauf geachtet werden, dass diese Spiegel der ECE-R 81 Regelung unterliegen und alle Vorschriften erfüllt werden.
Folgende gesetzliche Bestimmungen muss ein Motorrad-Rückspiegel einhalten:
- die Rückspiegel müssen einstellbar sein
- das Gehäusekanten müssen abgerundet sein
- die Fläche des Spiegels muss konvex sein
- die Spiegel dürfen nur aus Sicherheitsglas gefertigt sein
- die Spiegel müssen Biege- und Schlagfest sein
- die Spiegelfläche muss mindestens 69 cm2 betragen
- runde Rückspiegel dürfen mindestens 94 mm Außendurchmesser bis zu 150 mm aufweisen
- Rückspiegel in unterschiedlichen Formen müssen ein Mindestmaß aufweisen, das sie in einen 78 mm Durchmesser großen Kreis passen. Gleichzeitig dürfen sie nicht größer als ein Rechteck von 120 × 120 mm sein.
Weitere gesetzliche Vorgaben
Besitzt ein Motorrad keinen Rückspiegel, darf es im öffentlichen Verkehr nicht gefahren werden, da dies nicht zulässig ist. Die vorgeschriebene Anzahl der Rückspiegel ist abhängig von der Erstzulassung des Motorrades.
Hier gilt:
- Erstzulassung vor Stichtag 01.01.1990: 1 Rückspiegel links außen ist ausreichend
- Erstzulassung ab dem 01.01.1990: 2 Rückspiegel sind dann verpflichtend, wenn das Motorrad eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h überschreitet. Bei einer Höchstgeschwindigkeit bis zu 100 km/h ist 1 Rückspiegel links oder rechts montiert ausreichend
Zwei Rückspiegel bieten einige Vorteile
Obwohl der Gesetzgeber bei Motorrädern, die eine Höchstgeschwindigkeit von nur 100 km/h aufweisen, nur einen Rückspiegel vorschreibt, haben zwei Spiegel viele Vorteile.
Diese Vorteile sind zum Beispiel:
- sicheres Überholen ist mit zwei Spiegeln durch die einfachere Überwachung des hinter sich befindenden Verkehrs
- rückwärts einparken in engen Bereichen ist einfacher
- ein verbessertes Sichtfeld und weniger toter Winkel bietet in der Stadt und auf Landstraßen viele Vorteile
Tipps zur Auswahl des richtigen Rückspiegels für das Motorrad
Möchte man einen neuen Rückspiegel auf seinem Motorrad montieren, ist bei der Wahl auf einige Faktoren zu achten. In erster Linie sollte der gewählte Motorrad-Rückspiegel das E-Prüfzeichen aufweisen.
Des Weiteren ist auf folgende Faktoren zu achten:
- die Qualität des Materials: Ausschlaggebend für eine klare Sicht und lange Lebensdauer
- die Einstellbarkeit: Wichtig, um den optimalen Winkel aus der sitzenden Position zu erreichen
- die Größe und Form des Spiegels: Er sollte aerodynamisch, ästhetisch und groß genug sein, um ausreichende Sicht zu bieten. Zudem sollte er zum Motorrad passen
- das E-Prüfzeichen: Der Spiegel muss unbedingt ein E-Prüfzeichen aufweisen! Ist kein Prüfzeichen vorhanden, ist eine Überprüfung und Eintragung durch den TÜV notwendig und kann nur mittels Teilgutachten erfolgen!
Fazit
Rückspiegel können ein Motorrad aufwerten und stellen sicher, dass der Verkehr hinter dem Motorrad ebenfalls gut überblickt werden kann. Für Motorradfahrer besteht im Bereich der Auswahl im Großen und Ganzen freie Wahl der Spiegel, um dem Motorrad noch mehr Ausdruck zu verleihen. Wichtig ist bei der Wahl der Rückspiegel nur das E-Prüfzeichen! Ohne E-Prüfzeichen kann eine Kontrolle zu Problemen und der Zahlung eines Bußgeldes führen.
Im Handel finden sich für jedes Motorrad unzählige verschiedene Größen, Formen und Farben von Rückspiegeln. Werden die Rückspiegel getauscht oder wegen Beschädigungen ersetzt, ist es ratsam, die originalen Rückspiegel trotzdem aufzubewahren. Es ist empfehlenswert, keine zu kleinen Rückspiegel auszuwählen. Zu kleine Rückspiegel sehen zwar auf manchen Motorrädern sehr gut aus, bieten jedoch keine Sicherheit im Verkehr.
Rückspiegel, egal in welcher Form und Größe, leisten einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr. Hierbei ist es egal, ob der Rückspiegel auf dem Lenker, am Lenkerende oder unterhalb des Lenkers montiert wird. Gute Sicht auch hinter dem Motorrad kann Leben retten!