Das schnellste Elektro-Motorrad

Aktuelles von METORBIKE | 16. Dezember 2024

Das schnellste Elektro-Motorrad

Von Null auf Höchstgeschwindigkeit

Elektro-Motorräder werden in der Regel als langsam mit zu geringer Reichweite bezeichnet, wodurch in deren Anfängen die Nachfrage eher gering war. Seit einigen Jahren jedoch werden auch die Elektro-Motorräder schneller und auch die Reichweite hat sich enorm erhöht. 

Mittlerweile sind Elektro-Motorräder mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und mehr keine Seltenheit mehr. Namhafte Hersteller aus Europa, den Vereinigten Staaten und Asien arbeiten daran, deutlich schnellere Elektro-Motorräder mit hoher Reichweite zu entwickeln. Welches das schnellste Elektro-Motorrad in Europa bzw. Deutschland ist, beleuchten wir im folgenden Beitrag. 

Die F99 von Ultraviolette

Ein Superbike aus Indien soll laut Hersteller demnächst in Deutschland erhältlich sein und besitzt zeitgemäß einen Elektromotor. Die Frage: „Warum stammt das schnellste Elektro-Motorrad aus Indien?“ kann einfach beantwortet werden. 

Während Elektro-Motorräder in Europa nur langsam, aber stetig bei den Motorradfahrern akzeptiert werden, gehört in Indien und Taiwan das elektrisch betriebene Motorrad bereits seit langem zum Alltag. Aufgrund dieser Tatsache werden gerade in diesen Ländern immer wieder Neuheiten präsentiert, die zudem auch nicht extrem teuer sind. 

Der Hersteller Ultraviolette hat im Herbst 2024 die F99 vorgestellt und möchte dieses Elektrofahrzeug auch in Europa anbieten. Laut Hersteller gab es bereits die ersten Verhandlungen mit Vertriebshändlern. Der Start des Verkaufs war bereits im März 2024 in der Türkei und Deutschland sowie Spanien sollen bald folgen. (Quelle: CEO Ultraviolette, Narayan Subramaniam)

Daten der F99, Ultraviolette

Der an ein Flugzeug erinnernde Name lädt perfekt zu diesem Serien-Elektro-Motorrad. Mit rund 256 km/h Höchstgeschwindigkeit ist dies eines der schnellsten Elektro-Motorräder auf dem Markt. 

Bei den Testfahrten wurde die Marke von 200 km/h bereits mit Leichtigkeit übertroffen. Aus dem Stand erreicht das Elektro-Motorrad in 4,5 Sekunden mühelos 100 km/h. Es ist jedoch geplant, diese Werte bis zum Start des Verkaufs in Europa noch zu verbessern. Beim letzten Testeinsatz hat die F99 zudem mit Leichtigkeit den Viertelmeilen-Rekord mit 10,712 s aufgestellt. 

Angetrieben wird die F99 von einem flüssig gekühlten elektrischen Motor, der 120 PS bzw. 90 kW Leistung erbringt. Das Gewicht des Elektro-Motorrads von 178 Kilogramm kann als äußerst leicht bezeichnet werden. Um dieses Gewicht zu erhalten, wurde darauf geachtet, viel Karbon einzusetzen. 

Die ausgezeichnete Bremsanlage des Elektro-Motorrads stammt zudem von Brembo und das Fahrwerk von Öhlins. Dadurch kann bereits gesagt werden, dass dieses E-Motorrad in diesem Bereich sehr gut ausgestattet wurde. 

Drehmoment und Fahrwerk

Das Motordrehmoment liegt bei rund 200 Nm und der Raddrehmoment bei 972 Nm. Eine Batterie mit 400 V (Hochspannungsarchitektur mit Kohlefaserkarosserie) und der 10-polige Antrieb (innen liegender Permanentmagnet-Antrieb) auf SMC-Basis (Soft Magnetic Composite) zeichnen dieses Elektrofahrzeug aus. 

Das Exoskelett der F99 besteht vollständig aus Carbonfaser und der Antriebsstrang ist flüssigkeitsgekühlt (Thermisches System). Wie bereits kurz erwähnt, konnte die F99 beim Valley Run, der am 01.12.2024 durchgeführt wurde, offiziell mit einer Zeit von 10,722 Sekunden den neuen Viertelmeilen-Rekord (FMSCI-zertifiziert) aufstellen. Dadurch gilt die F99 als das schnellste jemals in Indien hergestellte Elektro-Motorrad, das auch in Europa auf dem Elektro-Motorrad-Markt angeboten werden soll. 

Schnellstes Elektro-Motorrad mit 350 km/h

Seit dem Jahr 2014 gilt die Lightning LS-218 als das schnellste Elektro-Motorrad und stammt aus den USA. Dieses äußerst schnelle Elektrofahrzeug kann direkt beim Hersteller Lightning Motorcycle bestellt werden.

Die LS-218 von Lightning Motorcycles trägt ihr besonderes Merkmal bereits im Namen. Die Nummer 218 steht für die durch die Rennversion erreichte Höchstgeschwindigkeit von 218 M/h. Rechnet man dies um, so erreicht dieses Elektro-Motorrad eine beachtliche Höchstgeschwindigkeit von 350,7 km/h. Bereits im Jahre 2011 konnte die LS-218 den Geschwindigkeitsrekord im Bereich der Elektro-Motorräder aufstellen. 

Als Serien-Elektromotorrad ist jedoch nicht damit zu rechnen, dass dieses Motorrad die Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h erreichen wird. Mit ihren 200 PS und einem Gewicht von 225 Kilogramm (aufgrund der Akkus) werden sportliche Motorradfahrer trotzdem in Begeisterung ausbrechen, wenn sie die Beschleunigung und Geschwindigkeit live erleben. 

Reichweite und Batterie

Die LS-218 erreicht eine Reichweite von rund 290 Kilometern mit einer Ladung. Die Lithium-Ionen-Akkus können mit einem Schnellladegerät innerhalb von 30 Minuten aufgeladen werden. Über die normale Haushaltssteckdose dauert der Ladevorgang rund 120 Minuten. 

Die Evoke 6061-GT mit 230 km/h

Die Evoke 6061-GT in der 2024er Edition ermöglicht durch ihre äußerst  massiven Akkus ausgedehnte Motorradtouren mit einem Elektro-Motorrad. Die Akkubatterien verfügen über 30 kWh Kapazität und bieten dadurch eine Reichweite von bis zu circa 660 Kilometern bei reinen Stadtfahrten. Unter unterschiedlichen Fahrbedingungen, Überland, Autobahn und Stadt werden bis zu circa 497 Kilometer möglich. Reine Fahrten auf der Autobahn mit hoher Geschwindigkeit reduzieren für beachtliche Reichweite auf circa 335 Kilometer für ebenfalls noch als hervorragend zu bezeichnen sind. 

Der Elektromotor der 6061-GT bietet eine Leistung von 120 PS (90 kW) mit einem Drehmoment von 206 Nm. Diese Leistung ist so hervorragend, dass das Elektro-Motorrad eine Höchstgeschwindigkeit von rund 230 km/h erreicht. Durch das Schnellladesystem können die Akkus innerhalb von rund 30 Minuten auf 80 Prozent (mittels DC-Schnellladestation) aufgeladen werden. Durch die Möglichkeit, schnell zu laden und der großen Reichweite ist dieses Elektro-Motorrad für Langstreckenfahrer hervorragend geeignet. 

Das Aussehen der 6061-GT wurde mit der 2034er Edition ebenfalls überarbeitet. Der Exo-Rahmen wird durch Verkleidungen zum Großteil verborgen. Der Axialflussmotor wurde leichter und mit einer höheren Energiedichte ausgestattet. Um das Design abzurunden, erhielt die 6061-GT zudem breitere Reifen, um den Fahrkomfort zu erhöhen. 

Fazit

Elektro-Motorräder sind nicht mehr nur langsam und nur für kurze Strecken zu verwenden. Wie diese drei Beispiele deutlich zeigen, hat sich in der Technik der Elektro-Motorräder in den letzten Jahren einiges getan. Mittlerweile sind auch in Europa bzw. Deutschland Elektro-Motorräder mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h erhältlich. 

Die Technik der Akkus hat sich während der Jahre ebenfalls weiterentwickelt, wodurch auch Langstreckenfahrer mit einem Elektro-Motorrad ausgedehnte Touren unternehmen können. Zudem hat sich auch die Ladezeit enorm reduziert, wodurch nur noch kurze Pausen eingelegt werden müssen falls der Akku sich leeren sollte. 

Elektro-Motorräder werden in naher Zukunft sicherlich in ihrer Beliebtheit steigen. Die Hersteller entwickeln laufend neue Techniken, um das Fahren auf zwei Rädern mit Elektromotor noch interessanter zu gestalten. Die bisherigen auf dem Markt befindlichen Modelle sind in jedem Fall eine Probefahrt wert. 

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